Ein neuer Knick für Sirksfelde

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Knicks sind aus Sicht des Naturschutzes die wichtigsten Biotope in der intensiv genutzten Agrarlandschaft. Sie sind Lebensraum für mehrere Tausend Tier- und Pflanzenarten und vernetzen wichtige Lebensräume, wie Wälder und Gewässer miteinander und ermöglichen so einen genetischen Austausch der Arten. Zugleich sind Knicks das charakteristischste Merkmal der schleswig-holsteinischen Kulturlandschaft.

Knicks haben eine Entwicklung vom Bestandteil der bäuerlichen Wirtschaft (Zaunfunktion und Holzlieferant) zum Objekt des Naturschutzes genommen. Gegenwärtig spielen auch Aspekte der wirtschaftlichen Nutzung der Knicks wieder eine größere Rolle und sorgen so für eine wieder zunehmende „ökonomische“ Akzeptanz dieser Landschaftselemente. Trotz eines gesetzlichen Schutzes von Beginn der Naturschutzgesetzgebung an konnte die Ausdünnung des Knicknetzes nicht verhindert werden.

Nach dem 2. Weltkrieg gab es noch ca. 75.000 km von den zum größten Teil im Zuge der Verkopplung seit dem 18. Jahrhundert angelegten Knicks (Wallhecken). Die Verkopplung war eine frühe Form der Flurbereinigung und zugleich eine Privatisierung der Landnutzung. Etwa ein Drittel des Knickbestandes wurden bis heute durch die Intensivierung der Landwirtschaft und die damit verbundenen Flurbereinigungen, durch Verkehrsbau und Siedlungsentwicklung wieder beseitigt. In der Gemeinde Sirksfelde wurden so 1967 mehr als die Hälfte des Knickbestandes gerodet.

Gerrit Peters hat sich im Rahmen des Knickschutzprogrammes des Kreises Herzogtum Lauenburg um die Neuanlage eines Knicks auf seinem Grundstück in Sirksfelde beworben. Auf Grund der guten Eignung der Maßnahme hat der Kreis eine Förderung der Baukosten in Höhe von 100 % gewährt. Besonders hervorzuheben war hier die verbindende Wirkung des neuen Knicks mit den bestehenden Wald- und Gewässerbiotopen und dem bereits bestehenden Knicknetz. Auch die schützende Wirkung an der Grenzlinie Acker – Grünland war aus Sicht des Naturschutzes positiv zu bewerten.

Der neue Knick in Sirksfelde hat eine Länge von 269 Metern und ist damit der größte von den im Jahr 2022 geförderten Knicks. Über 700 Gehölze aus 13 Arten wurden auf dem neuen Knick angepflanzt. Der Knickwall wurde bereits im Juli 2022 angelegt damit er sich vor der Bepflanzung im November ausreichend setzen konnte. Um die jungen Pflanzen vor Verbiss zu schützen, ist der Knick zu Beginn durch einen Zaun geschützt, der wieder entfernt wird sobald das Gehölz resistent genug ist.

Der hier neu angelegte Knick ist auch ein Zeichen gegen den historischen Trend des Knickschwundes und für den Naturschutz. Die Anlage dient zugleich dem Ausgleich vergangener Eingriffe in das Knicknetz und in andere wertvolle Biotopflächen im Kreis Herzogtum Lauenburg.

Die Finanzierung des Programms erfolgt aus sogenannten Ersatzgeldern. Mit Ersatzgeldern werden Eingriffe in die Natur, wie zum Beispiel Knickrodungen, Neubau von Windkraftanlagen oder Leitungstrassen für Strom und Gas, kompensiert. Diese Gelder sollen wieder zur Aufwertung von Natur und Landschaft verwendet werden. Ziel ist es, wichtige Biotope für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen zu schaffen und die durch das Knicknetz geprägte historische Kulturlandschaft im Kreis zu erhalten und auch wieder zu verbessern. Mit Knicks ist dabei auch eine ökologisch hochwertige Maßnahme mit einem relativ geringen Flächenverbrauch realisierbar.

Anträge auf Förderung von Knickanlagen können immer bis Ende November für das Folgejahr gestellt werden. Die Antragsformulare und weitere Informationen finden Sie unter dem Stichwort „Knickschutzprogramm“ auf der Seite des Kreises www.kreis-rz.de. Für eine Beratung oder einen Ortstermin steht der Fachdienst Naturschutz gern zur Verfügung (Tel. 04541 888-477 oder rudolph@kreis-rz.de).

 

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